Zum Internationalen Plätzchenbacken hatten die Evangelische Kirchengemeinde und der Internationale Club Bad Nauheim in die Wilhelmskirche eingeladen.
Regina Reitz, Gemeindepädagogin der Ev. Kirchengemeinde und Ursula Leichtweiß vom Internationalen Club freuten sich über die zahlreichen Besucher des Nachmittags.
Kinder und Erwachsene verschiedener Nationalitäten waren gekommen, um Plätzchenrezepte auszutauschen und gemeinsam Plätzchen zu backen.
Jeweils eine „Bäckerin“ oder ein „Bäcker“ weihte die Teilnehmer in sein spezielles Rezept ein und gab Tipps für die Bearbeitung des Teiges.
Die Zubereitung von Omas Spritzgebäck mit dem Fleischwolf, mit einem besonderen Aufsatz versehen, stand hoch im Kurs der Kinder.
Auch die traditionellen Ausstechplätzchen und Vanillekipferl gehörten zum Repertoire des Nachmittags, sowie gebastelte Engel oder Elche.
Besonders aufwändig, aber auch äußerst interessant gestaltete sich die Zubereitung der mit Nüssen oder Datteln gefüllten syrischen Plätzchen, der Mamoul.
Türkische Rosenkekse und vegane Kringel rundeten das Angebot ab.
Nach etwa 2 Stunden konnten die leckeren Plätzchen in geselliger Runde probiert werden. Alle Teilnehmer nahmen zum Schluss eine kunterbunte Plätzchentüte mit nach Hause.
Durch das gemeinsame Tun entstanden viele neue Kontakte und der Wunsch, auch im kommenden Jahr generationenübergreifend und international Plätzchen zu backen.
Der Internationale Club Bad Nauheim erinnert sich an 30 Jahre seines Bestehens
Im Gemeindezentrum Wilhelmskirche in Bad Nauheim feierte dieser Tage der Internationale Club der Badestadt sein 30jähriges Bestehen. Vor 5 Jahren war über den vielerlei Aktivitäten des Vereins das 25jährige Jubiläum glatt in Vergessenheit geraten. „Wir wollen ja vor allem arbeiten und nicht nur feiern“, erklärte der 1. Vorsitzende Ali Bulut dazu. Zusammen mit der stellvertretenden Vorsitzenden Ursula Leichtweiß führt er gewohnt launig und informativ durch ein buntes Jubiläumsprogramm.
Stadtverordnetenvorsteher G. Hahn, Stadtrat H.-P.Thyssen und A. Bulut (v.l.)
Zunächst war die Stunde der offiziellen Grußworte: Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Hahn und Stadtrat Hans-Peter Thyssen für den Magistrat dankten dem Verein für sein vielfältiges Engagement zugunsten einer bunten und internationalen Stadt.
Dann wurde an die Gründungszeit des Vereines erinnert. Dabei fand Schwester Lilli Wegener von der evangelischen Kirchengemeinde dankbare Erwähnung, die 1981 den Anstoß zum 1. Deutsch-türkischen Straßenfest gegeben hatte. Pfarrer Dr. Ulrich Becke, Gründungsmitglied und zugleich damaliger 1. Vorsitzender des Clubs, Adem Altay, langjähriger Leiter der türkischen Saz-Musik-Gruppe, und weitere türkische Weggenossen waren auf einem Foto des Festes zu sehen, das damals vor dem Gemeindezentrum Wilhelmskirche stattfand.
Auch anderen langjährigen Aktivistinnen und Aktivisten wurde für ihr Engagement zugunsten des Clubs gedankt, so der ehemaligen Vorsitzenden Mahvash Bakhtiari, der Gemeindepädagogin Regina Reitz und vielen anderen mehr.
Mit einer Präsentation wurden dann die unterschiedlichen Aktivitäten des Internationalen Clubs vorgestellt: Einsatz für Familien, denen die Abschiebung drohte, Mitwirkung bei der Gründung eines Ausländerbeirates, Initiierung des „Runden Tisches zur Gewaltprävention“ in Bad Nauheim, länderspezifische kulturelle Themenwochen. Dazu fanden Vortragsveranstaltungen und kulinarische Abende statt, bei denen sich verschiedene Länder der Welt präsentierten. Auch Kinderveranstaltungen wurden zum Weltkindertag im September durchgeführt, mal als Fest, mal als Projekt, z.B. „Die Reise zu den Kindern der Welt“ oder das „Projekt Kinderstraße“. Seit zwei Jahren gibt es in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde, dem Verein IKI oder dem Freiwilligenzentrum Veranstaltungen für Geflüchtete, die in Bad Nauheim wohnen.
Doch seit Bestehen des Vereins organisiert der Internationale Club vor allem das alljährliche Internationale Fest und holt sich dazu viele andere Vereine und Gruppen mit ins Boot. Das Fest, bei dem immer wieder Tausende von Menschen fröhlich, bunt und friedlich miteinander feiern, wird in diesem Jahr am 12. August im Sprudelhof stattfinden.
Tanzgruppe Li-Dance
Unterschiedliche und pittoreske Tanzbeiträge u.a. aus Kenia, Indien und Russland rundeten die Vielfalt des Abendprogramms ab, bevor ein reichhaltiges Internationales Buffet die Gäste zum Genießen der mannigfaltigen leckeren Speisen einlud. Mit vielen verschiedenen Tischgesprächen unter dem Motto „Weißt Du noch…“ nahm der Abend seinen Fortgang und Abschluss.
Im Rahmen der Interkulturellen Woche Wetterau lud der Internationale Club Bad Nauheim am Wochenende, 16./17. September 2017, anlässlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum “70 Jahre Unabhängigkeit Indiens“ zu einer Kunst und Fotoausstellung ins Alte Rathaus in Bad Nauheim ein. Besondere Gäste waren der Einladung gefolgt, so Generalkonsulin Frau Pratibha Parkar vom Indischen Generalkonsulat Frankfurt.
Generalkonsulin Frau Pratibha Parkar vom Indischen Generalkonsulat Frankfurt, 1. Stadträtin Brigitta Nell-Düvel, Bürgermeister Klaus Kreß (Foto: U. Leichtweiß)
Sie hatte die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung übernommen und richtete ein Grußwort an das zahlreich erschienene Publikum. Der neu gewählte Bürgermeister Klaus Kreß begrüßte seinerseits herzlich die Anwesenden und 1. Stadträtin Brigitta Nell-Düvel überreichte der Generalkonsulin ein Jugendstilbuch von Bad Nauheim als Gastgeschenk.
Bürgermeister Klaus Kress begrüßt die Anwesenden (in der 1. Reihe v.r. 1. Stadträtin Brigitta Nell-Düvel, Generalkonsulin Pratibha Parkar, Social Secretary Mridula Singh, Jagjeet Anders, Prof. Dr. Gita Dharampal-Frick) (Foto: U. Leichtweiß)
Eine kleine Ungenauigkeit in der Übersetzung brachte das Publikum zum Schmunzeln: Frau Parkar sprach in ihrer Rede von Bad Nauheims „healing water“, also heilendem Wasser. In der Übersetzung wurde dies zum „Heiligen Wasser“.
Ursula Leichtweiß, stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Clubs, erläuterte in ihrer Begrüßungsansprache, die Beweggründe zu dieser Veranstaltung in Bad Nauheim. Eines der wichtigsten Ziele des Internationalen Clubs Bad Nauheim sei der „Kulturaustausch“, der Dialog über Herkunftsländer, Kultur und Religion der in Bad Nauheim lebenden Menschen mit fremdländischen Wurzeln. Frau Jagjeet Anders, Vereinsmitglied indischer Herkunft, engagiere sich seit vielen Jahren durch kulturelle Veranstaltungen zu ihrem Heimatland Indien. Maßgeblich sind all diese Veranstaltungen, so auch die heutige, durch ihr Interesse geleitet, die indische Kultur im Sinne von kultureller Vielfalt und gelingendem kulturellen Miteinander in Deutschland, ihrer Wahlheimat, bekanntzumachen.
Die Kunst- und Fotoausstellung wurde von auswärtigen und Bad Nauheimer Künstlern gestaltet:Suneel Ahluwalia (Bad Nauheim), Rano Chhatwal (Dorsten), Dimitri Kandidov (Frankfurt), Anna Krishnan (Frankfurt), Kruti Mandre (Bad Soden), Heidemarie Pandey (Frankfurt). Historische Fotos (J. Anders, Prof. Dr. G. Dharampal und K. Khan) ergänzten die Ausstellung mit bemerkenswertenEinblicken zu Beginn des 20. Jahrhunderts, zur Zeit Mahatma Gandhis und der ersten Premierminister Indiens.
In besonderem Maße engagierte sich Klaus Ritt, Vorsitzender des Kunstvereins Bad Nauheim, mit der Auswahl der aussagekräftigen, beeindruckenden Bilder und Fotos, der Planung und zeitaufwändigen Installation dieser Ausstellung.
In einem von Frau Mridula Singh, Social Secretary im Generalkonsulat, durchgeführten Interview gaben die Künstler Auskunft zu ihren Werken und ihrer Beziehung zu Indien.
Prof. Dr. Gita Dharampal-Frick,Leiterin der Abteilung Geschichte am Südasien-Institut der Universität Heidelberg,informierte durch einen sehr interessanten und anschaulichen Vortrag mit dem Titel „Endspiel“ des British Raj über die Geschichte der Unabhängigkeit Indiens im Jahre 1947.
Es schloss sich eine rege Diskussion zum Thema an, wobei manches Gespräch beim anschließenden Verzehr von köstlichen indischen Snacks weitergeführt wurde.
Die Veranstaltung wurde durch eindrucksvolleindische Tanzdarbietungen, traditionelle BharatnatyamTänze, von Schülerinnen der Indischen Tanzakademie „Bharathi Avireddy“ aus Frankfurt bereichert.
Die Tänzerinnen der Indischen Tanzakademie Frankfurt (Foto: U. Leichtweiß)
An beiden Veranstaltungstagen informierte die evangelische Kirchengemeinde Bad Nauheim über die dreißigjährige Partnerschaft zwischen der Nordindischen Diözese Amritsar und den Dekanaten Bad Vilbel und Wetterau. Dr. Christine Kunert (Bad Nauheim Fairtrade-Stadt) und Agnes Römer vom Verein „Bad Nauheim fair wandeln“ zeigten eine aktuelle Möglichkeit der Verbindung zu Indien, nämlich durch gerechten Handel auf. Einige indische Produkte aus dem großen Sortiment des Weltladens hatten sie mitgebracht.
Am Sonntag nahm Edgar von Neufville die anwesenden Besucher mit auf eine Reise durch das „Mystische Indien“. „Der Film führt quer durch das geheimnisvolle, farbenprächtige und mit berauschenden Kulturgütern gesegnete Land.“ Mit diesen Worten beschreibt Edgar von Neufville seinen Blick als Betrachter einer fremdartigen, faszinierenden Welt: Indien.