Rafik Schami weist Wege aus der Gleichgültigkeit

Rafik Schami, der bekannte Schriftsteller, kommt auf Einladung des Internationalen Clubs nach Bad Nauheim. Er widmet sich in seinem Vortrag am Sonntag, den 16.10. um 17 Uhr in der Wilhelmskirche einem sowohl zeitlosen als auch brandaktuellen Thema, nämlich der Gleichgültigkeit.

Zunächst fallen uns bei der Nennung seines Namens zahlreiche Romane und Erzählungen ein, die in 32 Sprachen übersetzt wurden, sowie seine humorvolle Erzählkunst bei seinen Vorträgen.

Zugleich und im krassen Gegensatz dazu schreibt Rafik Schami offene Kritik nicht zuletzt am Regime seines ehemaligen Heimatlandes Syrien. Die Einreise dorthin bleibt ihm deshalb seit Jahrzehnten verwehrt, seine Bücher sind dort verboten.

Rafik Schami, 1946 in Damaskus geboren, wanderte 1971 in die Bundesrepublik aus. Er studierte Chemie in Heidelberg und schloss sein Studium 1979 mit der Promotion ab. Heute zählte er zu den bedeutendsten Autoren deutscher Sprache. Einige seiner Veröffentlichungen: Eine Hand voller Sterne (1987), Erzähler der Nacht (1989), Die dunkle Seite der Liebe (2004), Das Geheimnis des Kalligraphen (2008), Die Frau, die ihren Mann auf dem Flohmarkt verkaufte (2011), Die geheime Mission des Kardinals (2019), Mein Sternzeichen ist der Regenbogen (2021), Gegen die Gleichgültigkeit (2021).

Seine Bücher wurden mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Hermann-Hesse-Preis, dem Chamisso-Preis, dem Nelly-Sachs-Preis, dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis und dem Jugendbuchpreis der Stiftung Weltethos.

Rafik Schami ist zudem Träger des Preises „Gegen Vergessen – Für Demokratie“ und hat 2021 einen Essay mit dem Titel „Gegen die Gleichgültigkeit“ verfasst, der  Deutschland und „den Westen“ in den Blick nimmt. Er beginnt aus sehr persönlicher Perspektive mit einer anklagenden Gesellschaftskritik, um später zugleich durch eine Art Anleitung zu gesellschaftlichem Engagement aufzurufen.

Am Sonntag, den 16.10. wird er einen Vortrag über seinen Essay halten und anschließend die Zuhörer*innen zur Diskussion einladen.

Dieses Buch und eine Auswahl seiner Romane und Erzählungen können am Büchertisch des Weltladens im Foyer der Wilhelmskirche erworben und vom Autor signiert werden (dazu bittet Rafik Schami um das Tragen eines Mund- Nasenschutzes) und sind auch danach noch im Weltladen erhältlich. Eintrittskarten gibt es im Weltladen zum Vorverkaufspreis von 8,00 € (an der Abendkasse 10,00 €) und im Büro der Evangelischen Kirchengemeinde Bad Nauheim.

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39. Internationales Fest am 3. Juli 2022 von 11 – 17 Uhr in der Trinkkuranlage

Internationale Musik und Tanzdarbietungen genießen, ins Gespräch kommen mit Menschen vieler verschiedener Nationalitäten und dazu an Ständen internationaler Gruppen und Vereine eine große Vielfalt an Speisen kennenlernen.

Das verspricht das Internationale Fest, das nach zweijähriger Pause nun in der Trinkkuranlage Bad Nauheim am Sonntag, dem 3. Juli von 11.00 bis 17.00 Uhr seine Wiederauflage feiert.

Der Internationale Club Bad Nauheim e.V. (ICBN) veranstaltet das Internationale Fest in Zusammenarbeit mit der Musikschule Bad Nauheim, gemeinsam mit vielen weiteren Vereinen.

Dies sind unter anderem Amnesty International, Arena Latina Kultur-Initiative e.V., Bad Nauheim fair-wandeln e.V., Friedberger Gesellschaft zur Förderung deutsch-irischer Verständigung, Eritreischer Verein Wetterau e.V., Freiwillige Feuerwehr Bad Nauheim e.V., IKI e.V.- Verein für Interkulturelle Kompetenz und Integration, Indonesischer Verein „Nusantara e.V.“, Jugendrotkreuz Bad Nauheim, Kinder- und Jugendarbeit der Ev. Kirchengemeinde Bad Nauheim, peace brigades international (pbi), Philippinische Gruppe Bad Nauheim, Türkisch-Islamische Gemeinde und Türkischer Sportverein Bad Nauheim e.V., Verein Lichtblick Bad Nauheim e.V. und der Verein BIZ-Bildung-Initiative-Zusammenarbeit e.V.

Die Veranstalter haben ein abwechslungsreiches internationales Musik- und Tanzprogramm für die Bühne, die Konzertmuschel der Trinkkuranlage, zusammengestellt. Kinderspiele, angeboten von Betreuer*innen des Kinder- und Jugendbereichs der Ev. Kirchengemeinde und dem Verein Lichtblick e.V., runden das Programm ab.

Bei sehr starkem Andrang appelliert der ICBN an die Eigenverantwortung der Besucher in Bezug auf Corona-Schutzmaßnahmen.

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Mitgliederbrief

Stammtisch am 5. Mai und Infos vom „Runden Tisch – Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine“

Liebe Mitglieder,
liebe Freundinnen und Freunde des Internationalen Clubs,

wir laden herzlich ein zum Stammtisch* am Donnerstag, den 5. Mai von 19 – 21 Uhr draußen im Pavillon vor Willy‘s Pub. Anmeldung bitte bis zum 2.5. bei U. Leichtweiß (Tel 06032-4265) mail: u.leichtweiss[at]gmx.de oder Dr. B. Kampmann (‭0171 5169136‬). 
Der „Runde Tisch“ für die Ukraine – Flüchtlinge hat sich zum 2. Mal getroffen. Die Stadt Bad Nauheim und viele Vereine, allen voran das Rote Kreuz und der Verein IKI, dazu Initiativen und Privatpersonen haben bereits sehr viel bewegt und organisiert. So wurde das bis Jahresende zur Verfügung gestellte Haus „An der Birkenkaute 6“ mit viel Engagement als Unterkunft (für ca. 130 Personen) und Begegnungsstätte hergerichtet. 

Wir alle können den Geflüchteten hier in Bad Nauheim auf verschiedene Weise helfen:
– durch Sachspenden, speziell Geschirr (Teller, Tassen etc.) und Besteck, Bettwäsche und  Duschtücher für das Secondhand-Kaufhaus des Vereins IKI in der Hauptstraße 108 (ehemals Sportheim). Abgabe dort mittwochs von 16 -18 Uhr.
– Sprachkurse werden angeboten. Sprachlehrer*innen sind nach wie vor gesucht. 0171 9161724 oder Mail: hedwig.rohde[at]t-online.de)
– Das Internationale Café ist zurzeit als Begegnungsstätte freitags in den Räumlichkeiten des Sportheims geöffnet. Wer dort unterstützen möchte, wendet sich an Michaela Mos (m.mos[at]t-online.de) – auch ein Kuchenangebot ist willkommen. 
– Der Zonta – Club bittet um Mithilfe bei der Ausgabe von Kleidung an ukrainische Flüchtlinge in der Kleiderkammer (im Keller des Erika-Pitzer-Begegnungszentrum in der Blücherstraße):mittwochs zwischen 12.45 und 14 Uhr, sowie am 1. Samstag im Monat von 9.30 Uhr bis 13 Uhr.Kontakt: hanne-roeder[at]t-online.de
Die Spende unseres Frühjahrstreffens ergab insgesamt einen Betrag von 400 €. Dieser wird für die Beschaffung von Lernmaterial für den Deutschkurs für ukrainische Flüchtlinge „An der Birkenkaute“ gespendet.

Herzliche Grüße
Dr. Bernt KampmannUrsula Leichtweiß

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Frühlingstreffen

Dieses Jahr Frühlingstreffen statt Neujahrsempfang

„In diesen Tagen kann man eine Begrüßung, auch zu einem Frühlingstreffen, nicht beginnen, ohne auf den Krieg im Osten Europas zu sprechen zu kommen,“ so der Vorsitzende des Internationalen Clubs Bad Nauheim Dr. Bernt Kampmann, bei seiner Rede an die etwa 45 Teilnehmer*innen des „verspäteten Neujahrsempfangs“ in der Wilhelmskirche. Eingeladen waren Mitglieder und Freunde des Vereins, dazu kooperierende Vereine, sowie Repräsentanten der Stadtpolitik.  „Für mich ist mittlerweile klar“, fuhr er fort, „wenn man bei diesem Schlechten nach etwas Gutem sucht, dann ist es das:
Vielen von uns wird in dieser Zeit klar geworden sein, was jedem wirklich wichtig und was unnützer Ballast geworden ist. Zu den wichtigen Dingen gehören auch das Kennenlernen, miteinander ins Gespräch kommen, Erfahrungen austauschen, d.h. offen sein für alle Menschen anderer Kulturen und Religionen.“ Der Krieg war unter anderem Anlass für eine Mahnwache für Frieden am 5.3. auf dem Aliceplatz, die vom Internationalen Club und dem Ausländerbeirat organisiert worden war, unterstützt von verschiedenen Religionsgemeinschaften, von Zonta International mit gelben Rosen und von vielen anderen Helfern. Über 200 Teilnehmer werden diese Mahnung und das Gebet für Frieden sicher nicht vergessen.

Anschließend stellte B. Kampmann das voraussichtliche Programm des ICBN für 2022 vor.
Am 7. April wird der monatliche Internationale Stammtisch ab 19 Uhr in Willy‘s Pub, bzw. bei angenehmen Temperaturen im Außenbereich, veranstaltet. Weitere Stammtische folgen an jedem ersten Donnerstag im Monat. Einige Wochen später ist eine Wanderung durch den Bad Nauheimer Stadtwald geplant, dazu in der ersten Jahreshälfte im Garten der Ev. Kirchengemeinde am Johannisberg ein Internationaler Gartennachmittag. Am 3.7. folgt, nach zwei Jahren Pause, das 39. Internationale Fest in der Trinkkuranlage in Kooperation mit der Musikschule Bad Nauheim und vielen internationalen Bad Nauheimer Vereinen.

Für den Herbst ist eine Lesung und Diskussion mit dem Schriftsteller Rafik Schami zu seinem zuletzt veröffentlichten Essay „Gegen die Gleichgültigkeit“ geplant. In diesem Zusammenhang zitierte B. Kampmann die so wichtigen Worte des Nobelpreisträgers und Auschwitzüberlebenden Eli Wiesel: „Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit“.
Der Vorstand des ICBN hofft, zum Ende des Jahres das traditionelle Internationale Plätzchenbacken im November wieder in Zusammenarbeit mit der Ev. Kirchengemeinde Bad Nauheim veranstalten zu können.

Im Anschluss an den Überblick über geplante Vorhaben des Vereins, folgten freundliche und aufschlussreiche Grußworte von Bürgermeister Klaus Kreß und Stadtverordnetenvorsteher Oliver von Massow. Beide informierten unter anderem über die derzeitigen Bemühungen der Stadt Bad Nauheim in Bezug auf die in Bad Nauheim bereits angekommenen, sowie zu erwartenden Flüchtlinge aus der Ukraine. Das sehr abwechslungsreiche kalt-warme Büffet, von Mitgliedern des ICBN zubereitet, wurde von allen Anwesenden anschließend mit gutem Appetit genossen. Der Vorsitzende dankte allen Helferinnen und Helfern. Die Spende der Teilnehmer*innen des Frühjahrstreffens wurde vom Internationalen Club verdoppelt; somit konnte der Betrag von 400 € für die Beschaffung von Lernmaterial für den Deutschkurs für ukrainische Flüchtlinge „An der Birkenkaute“ überwiesen werden.

(U. Leichtweiß)

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Bericht von der Mahnwache für den Frieden

(Pressemitteilung von U. Leichtweiß)

Mahnung – Gebet – Stille und die „Fantasie von übermorgen“. Ausdrücklich nicht gegen russische Menschen hier in Bad Nauheim und anderswo richte sich diese Veranstaltung, sondern gegen die russischen Aggressoren und deren Unterstützer. So begrüßte der Vorsitzende des Internationalen Clubs Bad Nauheim die etwa 250 Teilnehmerinnen der eindrucksvollen Demonstration der Solidarität am Alicebrunnen.

Die Organisatoren, der Internationale Club Bad Nauheim und der Ausländerbeirat hatten gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde die Mahnwache organisiert, dazu Politiker und Vertreter der Religionsgemeinschaften eingeladen. Gelbe Rosen als Zeichen der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine verteilten Frauen des Zonta – Clubs Bad Nauheim in der Menge. Bürgermeister Klaus Kreß und Stadtverordnetenvorsteher Oliver von Massow betonten in ihren Ansprachen die Bedeutung eines friedlichen, demokratischen Zusammenlebens in unserer Stadt, in der neben vielen anderen Nationen Bürger sowohl aus Russland als auch der Ukraine leben. Neben der Verurteilung des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Putins, riefen die Politiker zur Solidarität für die vom Krieg betroffenen Menschen der Ukraine auf, unterstrichen die Bedeutung der Hilfe und das Willkommen für die hilfesuchenden Flüchtlinge bei uns.

Sinan Sert, Vorsitzender des Ausländerbeirats, las das Antikriegs-Gedicht „Bitten der Kinder“ von Bertolt Brecht, verfasst im Jahr 1951, vor und interpretierte dieses Gedicht in beeindruckender Weise. „Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass sondern Gleichgültigkeit“ zitierte Pfarrerin Susanne Pieper den jüdischen Holocaust-Überlebenden und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel und leitete damit zum Gebet mit Schweigeminuten ein. Manfred De Vries, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Bad Nauheim, berichtete von der Zerreißprobe für seine Gemeinde, deren Gemeindeglieder vornehmlich orthodoxe Juden aus Russland und der Ukraine seien. Das nun folgende Gebet wurde von Rabbiner Nahmany gesprochen.

Nach einer Zeit der Stille ergriff Imam Seyit Ahmed von der Türkisch-Islamischen Gemeinde Bad Nauheim das Wort zum Gebet. Den Abschluss intensiver Gebetsbitten sprachen Pfarrerin Susanne Pieper von der Evangelischen Kirchengemeinde und Pfarrer David Jochem Rühl von der katholischen Pfarrgemeinde St. Bonifatius. Die „Fantasie von übermorgen“, das Gedicht von Erich Kästner aus dem Jahr 1929, spontan gesungen von Liedermacher Martin Schnur aus Friedberg, setzte einen sehr ergreifenden Schlusspunkt an diesem Nachmittag. Sichtlich bewegt dankte Dr. Bernt Kampmann allen Mitveranstaltenden und Teilnehmerinnen und wünschte Frieden.
Pressemitteilung von U. Leichtweiß

Foto: G. Leichtweiß

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